Marie Louise von François (* 27. Juni 1817 in Herzberg (Elster); † 25. September 1893 in Weißenfels) war eine deutsche Erzählerin und Schriftstellerin.

Leben

Marie Louise von François stammt aus einem Hugenottengeschlecht und wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf. Nach dem Tod ihres Vaters, des preußischen Majors Friedrich von François, verlor sie durch die Fahrlässigkeit ihres Vormundes ihr Vermögen und lebte dann längere Zeit in dem Haus ihres Onkels, des preußischen Generals Karl von François. Ihre Verlobung mit dem Grafen Goertz wurde aus Geldnot gelöst. Nach dem Tod des Onkels 1855 zu ihrer Mutter nach Weißenfels zurückgekehrt, begann sie mit kleineren Novellen im Cottaschen "Morgenblatt" meist anonym ihre schriftstellerische Laufbahn. Die materiell verarmte, intellektuell aber reich ausgestattete Adlige lebte vom Schreiben. Ihre Geschichten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zeigen die genaue Beobachterin, wichtige Ereignisse ihrer Zeit spiegelt sie in ganz besonderer Weise wider. Vom Beginn der 1860er Jahre bis zum Tode ihrer Eltern lebte sie in Weißenfels, und schrieb hier ihr Hauptwerk Die letzte Reckenburgerin, ein Familienroman, der von Seiten der Kritik mit der größten Anerkennung aufgenommen wurde.

Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof III (jetziger Friedhof) in Weißenfels. Ihr Wohnhaus ist heute in Privatbesitz. Ein Schauraum ist der Dichterin und ihrem Werk gewidmet.