Als im 6. Jahrhundert die Wanderungen der Stämme aufhörten, und diese feste Wahnsitze einnahmen, ging man dazu über, den Acker zu bestellen. Einzelne Familien erhielten von den Häuptlingen Land zum Ackerbau, zur Viehweide und zur Wohnung angewiesen. Sie bauten sich nahe beieinander auf. Es entstanden Ansiedlungen, die Anfänge der Dörfer.

Im 8. Jahrhundert wurden die Franken mächtig, welche auf beiden Seiten des Rheins ein großes Reich gegründet hatten. Sie waren die Nachbarn der Sachsen. Raub und Plünderung, Mord und Brand geschah häufig in den Grenzgebieten. Die Franken hatten bereits das Christentum angenommen. Die Sachsen saßen noch in der Finsternis des Heidentums. Karl der Große (768 - 814) beschloss, die Sachsen zu unterwerfen und zum Christentum zu bekehren. Mit einem großen Heer rückte er nach Osten vor. Viele Jahre hindurch wurde zwischen den Stämmen gekämpft. Die Sachsen, wiederholt geschlagen, erhoben sich immer wieder zu neuen Aufständen. Endlich erlahmte ihre Kraft und ihr Mut. Sie beugten den Nacken unter das Joch der Franken und nahmen das Christentum an. Zwar gerieten sie nicht in persönliche Abhängigkeit von den Franken, aber sie mussten sich den staatlichen und kirchlichen Ordnungen des Frankenreiches fügen. Den Göttern durften fortan keine Opfer dargebracht werden, die Leichen durften nicht verbrannt, sondern mussten beerdigt werden.

Von großer Bedeutung für das deutsche Volksleben im Mittelalter ist das Lehnswesen. Als die Franken unser Gebiet eingenommen hatten, gab der König Landesteile an seine Kriegsmannen, welche ihm dafür Kriegsdienste zu leisten hatten. Diese wiederum taten dasselbe, sie gaben Land an ihre Vasallen und verpflichteten sie zu Diensten. So wurden als Lehn hingegeben Äcker und Häuser, Mühlen und Brauereien und Fischereien. Aller Grund und Boden war zehntpflichtig.

Im 10. bis 13. Jahrhundert geschahen die großen Rodungen. Kolonisten kamen aus anderer, Gegenden, machten das Land urbar und siedelten sich an. Vor allem war es Markgraf Albrecht der Bär, welcher aus Holland und Flandern Ansiedler herbeirief. Es entstanden neue Dörfer. Einige von den im frühen Mittelalter gegründeten Dörfer existieren nicht mehr, sie sind wüst gefallen - so das Dorf Panitz. Ein Gehölz, wenige Kilometer von Angern nach Nordosten gelegen, heißt Pallitzer oder Palnitzer Holz. Es hat seinen Namen von dem Dorfe, welches dort einst stand. Das Dorf wird von Wenden angelegt worden sein, denn diese siedelten gern auf leichten Böden, unweit von Flüssen und Gräben.