Von 1890 bis 1892 widmete sich François zusammen mit seinem Bruder Hugo vor allem der kartographischen Erfassung des Landes. Nach Fertigstellung der „Alten Feste“ 1891 wurden Hauptquartier und Reichskommissariat von Otjimbingwe nach Windhuk verlegt, wodurch Windhuk nun auch Landeshauptstadt von Deutsch-Südwestafrika wurde. Besonderen Wert legte François auf die Schaffung eines, von den Engländern, unabhängigen Hafens; bei seinen Erkundungstouren wurde er an der Swakopmündung fündig und gründete hier am 12. September 1892 die Hafenstadt Swakopmund. Hier landete erstmals 1893 die militärische Verstärkung von 225 Soldaten, die wegen den zunehmenden Konflikten mit den Nama unter Führung ihres Häuptlings Hendrik Witbooi angefordert worden war. Mit Hilfe der Verstärkung griff François am 12. April 1893 deren Festung „Hornkranz“ an. Die Schutztruppe tötete mindestens 80 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder. Witbooi selbst konnte fliehen. François Vorgehen verstieß dabei gegen die allgemeine Order des Auswärtigen Amtes in Berlin, keine kriegerischen Handlungen vorzunehmen.[5] Eine Depesche des Reichskanzlers vom November 1989, erlaubte nur das vorgehen gegen Einzelpersonen. Das Massaker auf Hornkranz beschäftigte in den Folgemonaten die internationale Presse, wobei die tatsächliche Opferzahl nicht abschließend aufgeklärt werden konnte.[6]

Am 1. Januar 1894 traf der designierte Nachfolger des bisherigen Reichkommissars und Befehlshabers der Schutztruppe in Swakopmund Major Theodor Gotthilf Leutwein ein. Er unterstand zunächst dem ebenfalls zum Major beförderten François und wurde von diesem in die Kolonie und ihre Probleme eingewiesen. Beide unternahmen zwar getrennte, aber aufeinander abgestimmte Erkundungszüge in den Süden des Landes, wo François im März 1894 in Gibeon und Keetmanshoop (damals „Modderfontein“ oder auch „Swartmodder“ genannt) befestigte Schutztruppen-Stationen errichten ließ. 1894 trat eine wesentliche Änderung im Status der Schutztruppe ein: bislang war sie quasi eine Privatarmee der Deutschen Kolonialgesellschaft; dies änderte sich durch kaiserlichen Erlass vom Mai des Jahres: die Schutztruppe wurde nun zum offiziellen Teil der Kaiserlichen Streitkräfte erklärt und erhielt den Namen „Kaiserliche Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika“ (was auch mit neuen Uniformen - den nunmehr blauen - verbunden war).

Im August 1894 verließ Curt von François Deutsch-Südwestafrika über Kapstadt, um nach Deutschland zurückzukehren. Er hinterließ seinem Nachfolger umfangreiches und fundiertes Kartenmaterial, auf dessen Grundlage die ersten militärischen Landkarten der gesamten Kolonie angefertigt werden konnten. Hugo von François, der jüngere Bruder von Curt von François, blieb im Lande und gründete die Farm „François“, wo er 1904 im Zusammenhang mit dem Hererokrieg fiel.

1897 heiratet von François Margret von Francois, geborene Meyer.

Unser Rundgang beginnt mit der beeindruckenden Ansicht des Schlosses von der Nordseite. Diese Perspektive bietet einen Blick auf die repräsentative Vorfahrt und die markanten Eingangstüren des Hauptgebäudes sowie der beiden Seitenflügel. Die Nordseite vermittelt einen ersten Eindruck von der eleganten Architektur und Symmetrie des Schlosses.
Das großzügige Foyer des Schlosses verbindet Eleganz und historische Bedeutung. Im 19. Jahrhundert diente das Foyer in Schlössern als repräsentativer Eingangsbereich, der Besucher empfing und einen ersten Eindruck von der Pracht des Anwesens vermittelte. Es ist daher großzügig gestaltet und führt zum Gartensaal und dem Dienstzimmer des Hauses. Das imposante Treppenhaus verbindet die verschiedenen Stockwerke und unterstreicht die symmetrische Architektur.
Der Gartensaal präsentiert sich heute nach einer umfangreichen und denkmalgerechten Sanierung als prachtvoller Raum, der die reiche Geschichte des Schlosses bewahrt. Ursprünglich 1736 im Stil des Rokoko angelegt, wurde der Saal 1848 im Zuge eines umfassenden Umbaus des Schlosses neu gestaltet. Dennoch blieben wesentliche architektonische Elemente erhalten.
Vom Gartensaal gelangt man in den Damensalon. Im 19. Jahrhundert war der Damensalon ein zentraler Raum in Schlössern und Herrenhäusern , speziell für die Hausherrin und ihre Gäste.
Der Herrensalon grenzt direkt an den Gartensaal und bietet Zugang zum ehemaligen Dienstzimmer sowie zum angrenzenden Kabinett. Der Begriff Herrensalon bezeichnet traditionell einen Raum in Schlössern oder Herrenhäusern, der speziell für die männlichen Hausherren und ihre Gäste vorgesehen war. Diese Salons dienten im 19. Jahrhundert als Rückzugsorte für Männer, um Gespräche zu führen, Geschäfte abzuwickeln oder Freizeitaktivitäten nachzugehen. Im 18. Jahrhundert war gehörte er zu den privaten Räumen von Christoph Daniel von der Schulenburg und war prunkvoll ausgestattet.
Vom Herrensalon und von der Polterkammer gelangt man in das Kabinett, das durch seinen beeindruckenden Marmorkamin hervorsticht. Die Wände des Kabinetts sind mit Stichen und Porträts der preußischen Könige geschmückt, die Szenen aus ihrem Leben und ihrer Herrschaft darstellen.
Die sogenannte Polterkammer beeindruckt mit seinen kunstvoll verzierten Säulen, deren geschnitzte Kapitelle doppelköpfige Adler zeigen, ein Symbol des Adels. Ihre klassizistischen Kapitelle sind reich verziert und bilden einen harmonischen Kontrast zu den anderen Elementen des Raumes. Zeitgleich entstanden die prächtigen Türen, die den Sälen des Erdgeschosses ein einheitliches Erscheinungsbild verleihen. Ergänzt wird die Atmosphäre des Raumes durch Kupferstiche von Johann Elias Ridinger , die Jagdszenen darstellen und die Wände schmücken.
Von der Polterkammer, dem Empfang und dem Herrensalon gelangt man in das Dienstzimmer . In historischen Schlössern des 19. Jahrhunderts waren Dienstzimmer oft integraler Bestandteil der Raumaufteilung. Sie wurden von Schlossverwaltern, Aufsehern oder anderen Bediensteten genutzt, um administrative Aufgaben zu erledigen.
Von der Vorfahrt aus betritt man durch die Eingangstür den großzügigen Empfang des Schlosses. Besonders beeindruckend sind das barocke Treppengeländer mit stark profilierten Rechteckbalustern und die teilweise erhaltene historische Wandvertäfelung, die den Charakter des Schlosses unterstreichen.
Schlösser des 18. Jahrhunderts waren vielseitige Zentren, die das Leben des Adels umfassend strukturierten. Sie vereinten Wohnen, Repräsentation, Verwaltung und Kultur in einem prächtigen Rahmen, der die Macht und den Einfluss ihrer Besitzer widerspiegelte.
Im 19. Jahrhundert wurde dieser Raum genutzt als Speisezimmer der Familie. Heute befindet sich dort eine Mietwohnung. Der Raum im 18. Jahrhundert Das General-Inventarium von 1752 (Rep. H Angern Nr. 76) dokumentiert den gesamten Bestand des Schlosses zu Angern und bietet wertvolle Einblicke in die reiche Ausstattung des Anwesens. Demnach war "das große Zimmer linker Hand (vom) Eingang des Saales" reich ausgestattet und wurde offenbar als Gästewohnung genutzt.
Im 18. Jahrhundert Gemäß dem Inventarverzeichnis von 1752 war dieser Saal baugleich zu dem Gartensaal gestaltet, jedoch war die Decke etwas höher. Der große Saal war reich mit Gemälden dekoriert. Die Wände waren vollständig mit einer Vielzahl von Stillleben , Landschaftsgemälden und chinesischen Malereien geschmückt.
Der obere einst repräsentative Galeriesaal ist der beeindruckendste und repräsentativste Raum des Hauses. Mit einer Raumhöhe von fast 4,50 Metern übertrifft er alle anderen Säle und diente um 1745 als zentraler Versammlungs- und Prunkraum. Seine Ausstattung spiegelt den künstlerischen und kulturellen Anspruch von Christoph Daniel wider.
Das Zimmer rechter Hand des Saals war mit 28 Bahnen gelber Brocadelltapeten ausgestattet. Brocadelltapeten, meist aus Seide oder Leinen mit eingewobenen Mustern, waren im 18. Jahrhundert ein Zeichen von Wohlstand und Eleganz.