Schulenburg Familie in Angern
Das Geschlecht von der Schulenburg zählt zu den älteren Adelsfamilien Norddeutschlands und ist seit dem 13. Jahrhundert urkundlich belegt

Wissenschaftliche Auswertung des Nachlasses von Kurd Wolfgang von Schöning (1789–1859). Der umfangreiche schriftliche Nachlass Kurd Wolfgang von Schönings, darunter autobiografische Aufzeichnungen, Reiseberichte, Familienbriefe und militärhistorische Studien, wird im Gutsarchiv Angern unter der Signatur Rep. H 13 verwahrt.

Der im Gutsarchiv Angern (Bestand Rep. H 13) überlieferte Nachlass von Kurd Wolfgang von Schöning bietet ein einzigartiges Quellenkorpus zur politischen, militärischen und gesellschaftlichen Kultur des preußischen Hofes im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Die archivalische Überlieferung umfasst mehrere Dutzend Einheiten mit Briefen, Tagebüchern, autobiografischen Notizen, amtlichen Dokumenten, militärhistorischen Manuskripten sowie Familienkorrespondenz. Besonders hervorzuheben sind die thematische Breite, die Selbstauskunftsdichte und der historiografische Anspruch des Materials.

Struktur und Umfang des Nachlasses

Der Nachlass Kurd von Schönings umfasst über 60 archivalisch erschlossene Einheiten, die in ihrer Gesamtheit eine außergewöhnlich dichte Überlieferung adeliger Selbstbeschreibung im 19. Jahrhundert darstellen. Die Materialfülle lässt sich in vier thematische Hauptkomplexe gliedern:

Persönliche und autobiografische Aufzeichnungen: Diese bilden das Rückgrat des Nachlasses und dokumentieren Kurd von Schönings lebensgeschichtliche Selbstdeutung über mehr als fünf Jahrzehnte. Die frühesten Aufzeichnungen (H 13, Nr. 526, 527) schildern detailliert seine Erlebnisse als junger Offizier während der Napoleonischen Kriege, insbesondere die Schlachten von Jena und Auerstedt. Ergänzt werden diese durch ein Tagebuch über den Russlandfeldzug 1812 (H 13, Nr. 530) und weitere Aufzeichnungen zu den Befreiungskriegen (H 13, Nr. 535). In der Villa Schöningen begann Schöning ab 1852 mit der systematischen Rückschau auf sein Leben, indem er Jahr für Jahr Briefe, Notizen, Gedichte, Familienkorrespondenz und dienstliche Schreiben thematisch ordnete und kommentierte (H 13, Nr. 535–539). Die Berichte spiegeln nicht nur seine persönlichen Erfahrungen, sondern auch sein Verständnis von preußischer Loyalität, Standesehre und Traditionsbewusstsein. Besonders hervorzuheben ist seine Beschreibung der Ereignisse des 18. März 1848 in Berlin (H 13, Nr. 544 sowie Briefen an seine Tochter Helene), die als konservative Gegenstimme zur liberal-revolutionären Perspektive gelesen werden kann. Diese autobiografischen Quellen erlauben es, Schönings Werdegang als exemplarisch für einen konservativen preußischen Offizier und Hofbeamten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu interpretieren. Besonders hervorzuheben ist die Serie chronologisch geordneter Rückblicke, die 1852 systematisch in der Villa Schöningen zusammengestellt wurden und jeweils mehrere Jahre umfassen (H 13, Nr. 535–539).

Amtliche und hofbezogene Dokumente: Kurd von Schöning war über Jahrzehnte hinweg eng in die Organisation des preußischen Hoflebens eingebunden, insbesondere als Hofmarschall im Dienst des Prinzen Carl von Preußen. Die entsprechenden Unterlagen dokumentieren seine Rolle in der Verwaltung und Gestaltung des Sommersitzes in Klein-Glienicke, aber auch seine Teilnahme an zahlreichen diplomatischen, zeremoniellen und militärischen Ereignissen. Die Korrespondenz mit hohen Würdenträgern, etwa mit Alexander von Humboldt, Oldwig von Natzmer, Karl von dem Knesebeck oder internationalen Gesandten, spiegelt Schönings zentrale Stellung im höfischen Netzwerk wider (z. B. H 13, Nr. 561–563). Zu den Quellen gehören u. a. Einladungen, Dank- und Glückwunschschreiben, Protokolle von Empfängen, Aufstellungen von Paraden und Feldmanövern (z. B. H 13, Nr. 548, 550), aber auch persönliche Notizen zur Organisation von Reisen, Bällen und Hofzeremonien. Besonders aufschlussreich sind die Unterlagen zur Umgestaltung des Ordenspalais in Berlin und zur baulichen Entwicklung von Glienicke, die neben der Verwaltungstätigkeit auch Schönings Einfluss auf Architektur und Repräsentation am Hof erkennen lassen. Diese Dokumente eröffnen ein dichtes Bild höfischer Praxis, disziplinierter Verwaltung und diplomatischer Etikette im Übergang von der Restaurationszeit zur konstitutionellen Monarchie. Eine besondere Quellengruppe bilden Schönings Aufzeichnungen über seine Reisen im Gefolge des Prinzen Carl nach Russland und Italien. Besonders bemerkenswert ist auch der Kontakt Schönings zu führenden Künstlern seiner Zeit: Der Briefwechsel mit dem Bildhauer Christian Daniel Rauch (vgl. H 13, Nr. 516) bezieht sich auf die künstlerische Gestaltung des Reiterstandbildes Friedrichs II. in Berlin. Weitere Hinweise bestehen zu Franz Krüger, dem bedeutenden preußischen Porträtmaler, und zu Johann Gottfried Schadow, dem Schöpfer der Quadriga auf dem Brandenburger Tor. Hinzu kommt ein möglicher künstlerischer Kontakt zu Wilhelm von Schadow (1788–1862), ein Ölgemälde der Kinder Kurd von Schönings gemalt hat – ein Indiz für das ausgeprägte Kunstinteresse und den Repräsentationsanspruch der Familie. Diese Kontakte belegen Schönings Rolle als Vermittler zwischen Hof, Kunst und Staatsrepräsentation., disziplinierter Verwaltung und diplomatischer Etikette im Übergang von der Restaurationszeit zur konstitutionellen Monarchie. Eine besondere Quellengruppe bilden Schönings Aufzeichnungen über seine Reisen im Gefolge des Prinzen Carl nach Russland und Italien. 

Familienkorrespondenz und persönliche Briefe: Die private Korrespondenz Kurd von Schönings bildet eine ebenso umfangreiche wie intime Quelle zur Erforschung adeliger Lebenswelt, familiärer Bindungen und intergenerationeller Kommunikation im 19. Jahrhundert. Die Briefe an seine Töchter Rosalie, Helene und Charlotte, an seinen Sohn Hans sowie an seine Ehefrau Charlotte Ulrike von Bornstedt (gest. 1841) geben Einblick in familiäre Routinen, religiöse Überzeugungen, moralische Normen und erzieherische Ansprüche (vgl. H 13, Nr. 549, 552). Dabei verknüpft von Schöning häufig aktuelle politische Beobachtungen mit persönlichen Ratschlägen und weltanschaulichen Kommentaren. Besonders hervorzuheben sind die zahlreichen Briefe an seinen Schwiegersohn Edo von der Schulenburg aus den Jahren 1843 bis 1850, die nahezu kontinuierlich über gesellschaftliche Entwicklungen, Hofangelegenheiten und Familiennachrichten berichten. Sie dokumentieren eindrucksvoll das Wechselspiel zwischen Hauptstadt und Provinz, zwischen höfischer Öffentlichkeit und privater Lebensführung. Die Briefe belegen auch Schönings Bemühen, Einfluss auf das Denken und Handeln seiner Kinder zu nehmen, etwa durch politische Einschätzungen, Erinnerungen an vergangene Kriege oder Hinweise zur angemessenen Lebensführung. In ihrer Dichte, Vielfalt und Emotionalität bilden sie ein wertvolles Korpus für die kulturhistorische Erforschung preußisch-adliger Identitätsbildung im Vormärz und der Revolutionszeit.

Militärhistorische Studien und publizistische Tätigkeit: Kurd von Schöning trat nicht nur als Hofbeamter und Offizier hervor, sondern zugleich als einer der produktivsten militärhistorischen Publizisten seiner Zeit. Seine Werke – u. a. über das 3. Dragonerregiment, Generalfeldmarschall Hans Adam von Schöning, Dubislav Gneomar von Natzmer, die brandenburgisch-preußische Artillerie sowie die Generale der Armee von 1640 bis 1840 – sind nicht nur militärgeschichtliche Beiträge, sondern Ausdruck adliger Selbstverortung und kollektiver Erinnerungspflege. Die zugehörigen Akten im Nachlass (H 13, Nr. 513, 528, 529) enthalten Entwürfe, eigenhändige Manuskripte, Vortragsmitschriften, Rezensionen und Leserbriefe sowie Dokumente zur Rezeption seiner Schriften in militärischen Kreisen.

Erkenntnispotenziale

Hof- und Militärkultur Preußens: Von Schöning war als Hofmarschall eine zentrale Figur in der Organisation des Glienicker Hofes unter Prinz Carl. Die Quellen vermitteln detaillierte Einblicke in das Alltagsleben, die Repräsentationsformen, die diplomatischen Kontakte sowie in militärische Riten und Symbolpolitiken im Umkreis des preußischen Adels.

Historiografie und Adelsidentität: Als Autor zahlreicher militärhistorischer Werke reflektierte von Schöning nicht nur die Geschichte der Armee, sondern konstruierte zugleich eine adelige Erinnerungskultur. Seine Sammlungen enthalten nicht nur eigene Studien, sondern auch Rezensionen, Leserbriefe und Korrespondenz zur Rezeption seiner Publikationen (z. B. H 13, Nr. 513). Daraus lässt sich ein intensives Wechselverhältnis zwischen Geschichtsschreibung und sozialer Selbstdarstellung rekonstruieren.

Revolutionserfahrung 1848: Besonderes Gewicht kommt den Aufzeichnungen zur Revolution von 1848 zu, darunter dem Tagebucheintrag zu den Ereignissen vom 18. März (H 13, Nr. 544) sowie privaten Briefen an seine Tochter Helene (H 13, Nr. 549). Diese Quellen zeigen die Ambivalenz eines konservativen Hofbeamten zwischen Loyalität, Ordnungsbedürfnis und politischer Unruhe. Gleichzeitig geben sie Aufschluss über Wahrnehmungen der „Straßenpolitik“ aus Sicht der Hofgesellschaft.

Forschungsperspektiven

Der Nachlass bietet Ansatzpunkte für mehrere Forschungsfelder:

  • Adelige Wissenskulturen und Privatgelehrtentum im 19. Jahrhundert
  • Militärgeschichtsschreibung als soziale Praxis und legitimatorisches Medium
  • Netzwerkanalyse konservativer Eliten um 1848
  • Repräsentationsstrategien im Gefolge der Hohenzollern

Er eignet sich sowohl für mikrohistorische Studien (z. B. zur Villa Glienicke) als auch zur makrohistorischen Kontextualisierung adliger Lebenswelten im preußischen Staat.

Fazit

Kurd von Schönings Nachlass ist ein exemplarisches Zeugnis für die Interferenzen von Biografie, Historiografie und Hofpolitik im 19. Jahrhundert. Seine Eigenhändigkeit, thematische Dichte und Verwurzelung im höfischen Milieu machen ihn zu einer herausragenden Quelle für die historische Forschung zu Preußen zwischen Restauration, Revolution und Militärkult.

Fritz I. von der Schulenburg (1350–1415) war der gemeinsame Stammvater aller drei Hauptlinien des sogenannten weißen Stamms des Hauses von der Schulenburg. Seine Lebenszeit fällt in eine Epoche tiefgreifender politischer und gesellschaftlicher Umbrüche im deutsch-römischen Reich.
Kaufmann, Lehnsträger und Burgherr in Angern. Werner V. von der Schulenburg gehört zu den frühesten namentlich bekannten Mitgliedern der Familie, die sich dauerhaft auf dem Gut Angern niederließen. Seine Bedeutung liegt nicht allein in seiner Funktion als Mitbelehnter mit der dortigen Burg, sondern vor allem in seiner Rolle als Vertreter eines Adels, der im Übergang vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit zunehmend auch städtisch-wirtschaftliche Handlungsspielräume wahrnahm.
Hans XII. von der Schulenburg († 1625), Sohn des Busso VI. , gehört zu jenen Gliedern des Adelsgeschlechts von der Schulenburg , deren Leben exemplarisch für die Krisen und Konsolidierungsversuche niederadliger Gutsherrschaft im frühneuzeitlichen Brandenburg steht. Seine Biografie markiert eine Übergangsphase zwischen militärischer Karriere und ökonomischer Bedrängnis, zwischen adliger Repräsentation und realer finanzieller Überforderung.
Bernhard von der Schulenburg (1427–1469) wurde im Jahre 1448 mit seinen Brüdern Busso und Matthias durch Lehnbrief Erzbischofs Friedrich von Magdeburg zu rechten männlichen Lehen belehnt.
Ritter, kurbrandenburgischer Rat, Stiftshauptmann des Erzstifts Magdeburg, Begründer des älteren Angerner Zweigs. Busso I. entstammte der weißen Linie der Familie von der Schulenburg und war der älteste Sohn des Ritters Fritz I von der Schulenburg (* um 1350, † 1415). Er wurde am 12. April 1414 noch als unmündig erwähnt, galt aber bereits am 15. April 1415 als mündig und war ab 6. August 1424 urkundlich als Ritter belegt. Sein Geburtsjahr lässt sich daher mit einiger Sicherheit auf um 1396 datieren.
Begründer der jüngeren Linie des weißen Stammes – Landeshauptmann der Altmark. Matthias I von der Schulenburg (geb. spätestens 1405 – † zwischen Februar und November 1477) war der jüngste Sohn des Ritters Fritz I von der Schulenburg (Nr. 56).
Bernhard XI. von der Schulenburg (*1475, † vor dem 15. Mai 1502) war ein altmärkischer Adliger des ausgehenden 15. Jahrhunderts und der bedeutendste Vertreter der jüngeren Linie des sogenannten weißen Stammes der Familie von der Schulenburg. Er war der älteste überlebende Sohn des Landeshauptmanns Matthias I. († um 1477) und der Anna von Alvensleben . Er war Herr auf Altenhausen , Angern und Beetzendorf .
Erbe des Ritterguts Angern, kaiserlicher Offizier und Begründer der Angerner Stammlinie. Alexander Friedrich Christoph von der Schulenburg (*5.8.1720, †1801) war der vierte Sohn Heinrich Hartwig I. Er trat das erstmals unter seinem Onkel Christoph Daniel auf die jüngeren Linie vereinigte Rittergut als Majorat an, das durch das Fideikommiss von 1762 gesichert worden war.
Ein früher Reformator, streitbarer Landadliger und Kriegsteilnehmer im Zeitalter der Konfessionalisierung. Als Sohn von Bernhard XI. von der Schulenburg und Enkel von Matthias I , des langjährigen Landeshauptmanns der Altmark, war er ein direkter Erbe der um 1485 befestigten Stellung in Altenhausen , Angern und Beetzendorf und setzte die jüngere Linie des weißen Stamms fort.
Jakob II. von der Schulenburg (*25.03.1515 in Beetzendorf, †1576 in Magdeburg). Leben, Kriegslaufbahn und Besitzpolitik eines altmärkischen Söldnerführers. Jakob II. zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten des altmärkischen Adels im 16. Jahrhundert.
Daniel I. Reichsfreiherr von der Schulenburg (* 3. Juni 1538 in Altenhausen ; † 6. November 1594 in Angern ) (Nr. 312 in der Stammtafel) lebte in einer Zeit bedeutender politischer und wirtschaftlicher Umbrüche in der Altmark und im Erzstift Magdeburg . Am 29.09.1577 heiratete Daniel I. Ehrengard von Alten aus dem Hause Wilkenburg (* um 1556, † nach 1611). Aus dieser Verbindung gingen fünf Kinder hervor.
Henning III. von der Schulenburg (*1587, †01.09.1637) war der jüngste Sohn des Daniel I. von der Schulenburg und übernahm nach seinem Tod den Burghof in Angern. Er steht exemplarisch für die komplexe Rolle des niederen Adels im frühneuzeitlichen Brandenburg – zwischen dynastischer Kontinuität, territorialer Zersplitterung und finanzieller Prekarität.
Henning Christoph von der Schulenburg (* 1648 oder 1649 auf Angern , † 27.12.1683 in Staßfurt ) war ein kurbrandenburgischer Hauptmann. Als der älteste Sohn von Heinrich XI. von der Schulenburg (geb. 1621, gest. 1691) und Ilse Floria von der Knesebeck (geb. 1629, gest. 1712) erbte er nach dessen Tod die Güter Angern und Falkenberg .
Heinrich XI von der Schulenburg (* 06.09.1621 auf Angern , + 19.05.1691 in Kehnert ) war Sohn von Henning III. von der Schulenburg und übernahm nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) ein schwer verwüstetes und verschuldetes Erbe auf den Gütern Angern, Kehnert und Schricke. Die Verwüstungen dieses langen Konflikts hatten nicht nur das Land, sondern auch die wirtschaftliche und soziale Struktur Brandenburg‑Preußens nachhaltig erschüttert. In den Jahren nach 1648 begann ein langwieriger Wiederaufbauprozess, der von der Notwendigkeit geprägt war, feudale Strukturen aufzubrechen und zentralisierte, absolutistisch geprägte Verwaltungsinstitutionen zu etablieren – Entwicklungen, die auch den Grundstein für den späteren Aufstieg des preußischen Staates legten.
Christoph Daniel von der Schulenburg (*1679 in Angern, †1763 ebenda) wurde geboren inmitten einer Epoche dynastischer Spannungen im Heiligen Römischen Reich. Er zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten des brandenburgisch-preußischen Adels im 18. Jahrhundert. Sein Lebensweg vereint in exemplarischer Weise militärische Laufbahn , diplomatische Missionen und kulturelles Mäzenatentum .
Der letzte Erbe der alten Linie Angern. Heinrich Hartwig I. von der Schulenburg, Sohn von Henning Christoph , war der letzte bedeutende Vertreter der älteren Linie auf dem Rittergut Angern, ehe dieses durch seinen Bruder Christoph Daniel vollständig in der jüngeren Linie des weißen Stammes zusammengeführt wurde. Nach dem frühen Tod seines Vaters trat Heinrich Hartwig als Erbe des Burghofs hervor und bemühte sich in schwieriger Zeit um die wirtschaftliche Konsolidierung des Besitzes. Seine Rolle als Gutsherr, seine Teilnahme am savoyischen Militärdienst sowie seine familiären Verbindungen dokumentieren exemplarisch die Lebensrealität eines altmärkischen Adligen im Übergang vom Dreißigjährigen Krieg zur barocken Neuordnung der Gutswirtschaft.
Friedrich Christoph Daniel Graf von der Schulenburg (* 10. Februar 1769 auf Angern; † 16. Mai 1821 in Magdeburg) ist Sohn des Alexander Friedrich Christoph Graf von der Schulenburg .
Edo Friedrich Christoph Daniel , geb. 27.04.1816 in Angern, gest. 06.08.1904 in Angern, wurde 1821 dritter Fideikommissherr auf Angern. Edo war einziger Sohn des Magdeburger Regierungspräsidenten Friedrich Graf v.d. Schulenburg aus dessen zweiter Ehe mit der Tochter des Braunschweigischen Landdrosten, Auguste Luise Adolphine von Cramm. Bei seiner Taufe übernahm König Friedrich Wilhelm III . eine Patenstelle.
Friedrich Wilhelm Christoph Daniel Graf von der Schulenburg (* 2.1.1843 in Angern; † 1921) war Sohn des Edo Friedrich Christoph Daniel (1816-1904) und der Helene, geb. v. Schöning, die ihm ihr Tagebuch gewidmet hat. Bei seiner Taufe übernahm König Friedrich Wilhelm IV. die Patenstelle.
Sigurd Wilhelm Graf von der Schulenburg (* 1882; † 1956), Sohn des Friedrich Wilhelm Christoph Daniel (1843-1921) war der fünfte und letzte Fideikommissherr auf Angern. Bei seiner Taufe am 5. November 1882 übernahm Kaiser Wilhelm I. eine Patenstelle , wie auch bei seinem Vater, Großvater und Urgroßvater die damals regierenden preußischen Könige Taufpaten gewesen waren.
Kuno Wilhelm Christoph Daniel Graf von der Schulenburg (* 1923 in Magdeburg, † 1987 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Jurist und Mitglied der XXI. Generation der Familie von der Schulenburg. Kuno Wilhelm wurde als einziger Sohn von Sigurd-Wilhelm Graf von der Schulenburg geboren.
Angern

Angern, Sachsen-Anhalt, Landkreis Börde. Heft 20, Berlin 2023 (ISBN: 978-3-910447-06-6).
Alexander Graf von der Schulenburg, Klaus-Henning von Krosigk, Sibylle Badstübner-Gröger.
Herausgeber: Deutsche Gesellschaft e.V.
Umfang: 36 Seiten, 59 Abbildungen.